Jeden Tag können Sekunden über Leben und Tod entscheiden. In Deutschland erleiden jährlich über 65.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Die durchschnittliche Eintreffzeit des Rettungsdienstes beträgt etwa neun Minuten – oft zu spät, um rechtzeitig lebensrettende Maßnahmen einzuleiten. Dabei könnten durch eine schnellere Erstversorgung mehr als 10.000 Menschenleben jährlich gerettet werden.
Als sicherheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Stadtrat Leverkusen liegt mir die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger besonders am Herzen. Deshalb habe ich gemeinsam mit der CDU-Fraktion einen Antrag eingebracht, der die Einführung einer sogenannten Ersthelfer-App für unsere Stadt fordert. Mit dieser App wollen wir eine Lücke in der Rettungskette schließen und das Sicherheitsniveau in Leverkusen nachhaltig erhöhen.
Was ist eine Ersthelfer-App und wie funktioniert sie?
Eine Ersthelfer-App ist ein digitales System, das qualifizierte Helfer in der Nähe eines Notfallortes schnell alarmiert. Sobald ein Notruf bei der Leitstelle eingeht, werden nicht nur Rettungskräfte entsandt, sondern auch registrierte Ersthelfer über die App benachrichtigt. Die App nutzt GPS-Technologie, um die nächstgelegenen Helfer zu lokalisieren und sie direkt zum Einsatzort zu leiten. Häufig haben diese Helfer Zugriff auf lebensrettende Geräte wie Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED), die ebenfalls in der App verzeichnet sind.
Die Vorteile einer solchen App liegen auf der Hand: Helfer können häufig innerhalb von vier bis fünf Minuten vor Ort sein und mit Maßnahmen wie der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen – deutlich schneller als der Rettungsdienst. Jede Minute zählt, um die Überlebenschancen der Betroffenen erheblich zu steigern.
Warum brauchen wir die App in Leverkusen?
Die Zahlen sprechen für sich: Die Überlebensrate nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand liegt in Deutschland bei nur etwa zehn Prozent. Mit der Einführung der Ersthelfer-App können wir diesen Wert signifikant erhöhen und dafür sorgen, dass mehr Menschen die Chance auf ein zweites Leben erhalten.
Andere Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen, wie Essen, Mettmann und Mülheim an der Ruhr, haben bereits gezeigt, wie erfolgreich ein solches System funktioniert. Die App steigert nicht nur die Effizienz des Rettungsdienstes, sondern stärkt auch das Bewusstsein und die Bereitschaft zur Hilfeleistung in der Bevölkerung. Qualifizierte Helfer werden gezielt alarmiert und geleitet, wodurch die Rettungskette entscheidend verbessert wird.
Unser Plan für Leverkusen
Unser Antrag fordert die Stadtverwaltung dazu auf, die Einführung einer Ersthelfer-App in enger Abstimmung mit der ärztlichen Leitung des Rettungsdienstes, der Berufsfeuerwehr und den Hilfsorganisationen zu prüfen und – bei Erfolgsaussicht – schnellstmöglich umzusetzen. Ebenso wollen wir prüfen, ob die Kosten für das Projekt im Rahmen des neuen Rettungsgesetzes Nordrhein-Westfalen (RettG NRW) als Teil der Rettungsdienstkosten übernommen werden können.
Die Einführung einer solchen App erfordert eine sorgfältige Qualitätssicherung: Nur geschulte und zuverlässige Helfer sollen alarmiert werden, um die Effizienz und Sicherheit des Systems zu gewährleisten. Wir setzen auf eine zentrale Administration der Helferdatenbank, um die Qualifikation der registrierten Ersthelfer regelmäßig zu überprüfen.
Ein klares Ziel: Leben retten
Für mich als sicherheitspolitischen Sprecher ist klar: Wir dürfen keine Zeit verlieren, wenn es um die Rettung von Menschenleben geht. Die Ersthelfer-App ist eine Investition in die Sicherheit unserer Stadt und ein Zeichen dafür, dass wir uns für die Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Leverkusen ein Vorreiter in Sachen moderner Notfallversorgung wird.
Ich lade Sie herzlich ein, sich über unsere Initiative zu informieren und mit mir ins Gespräch zu kommen. Ihre Meinung ist mir wichtig, und ich bin überzeugt: Zusammen können wir etwas bewegen.
Ihr
Tim Feister
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